Dienstag, 16. September 2008

Karolin hat Geburtstag

Dienstag 16.09. 2008-09-16
Kai du bist gerettet!
Bislang habe ich in China kein einziges komplett vegetarisches Menü gesehen. Entweder waren Meeresfrüchte dabei oder das Gemüse war mit Fleisch gekocht, wegen des Geschmacks. Heute hatte unsere vegetarische Freundin Karo Geburtstag. Als Überraschung gab es einen Besuch in einem Restaurant auf der Nanjinglu East, der großen Einkaufsmeile. Sie war auch schon ganz verzweifelt, da sie immer nur süßen Toast und Kekse zum essen hatte.
Schwer zu finden ist das Restaurant allerdings. In dem ganzen Schilderwirrwarr wird auf dieses Restaurant mit einem kleinen unauffälligen Hinweis geworben. Es befindet sich in einem Seiteneingang und im 8. Stock.
Die Kellnerinnen waren sehr zuvorkommend und so bekam meine Handtasche einen eigenen Sitzplatz. Dann begutachteten wir die Karte und alles sah so lecker aus, dass wir jeder 2 Mahlzeiten bestellten. Auf dem Tisch standen schon bald: Lotuswurzeln in Orangensoße, Tofu-Hünchen, Tofu-Rindfleisch mit Paprika und Cashewkernen, Pilze gekocht, Pilze im Teigmantel. Teigtasche mit Nussfüllung und Gebackene Bananen. Dazu gab es gratis richtig leckeren Tee. Traubensaft und Cola extra. Wahrscheinlich weil wir uns so unbeholfen anstellten, bekamen wir neben den Stäbchen auch Gabeln zum Schöpfen auf den Teller. Hinzu kam auch noch, dass wir uns verhielten wie ausgehungerte Studenten und die Teller ratzeputze leer aßen. Für chinesische Mädchen gehört sich eigentlich vornehme Zurückhaltung beim Essen.....Wir langten natürlich kräftig zu. Nach ca. einer Stunde genüsslichen Schlemmens füllten sich unsere Bäuche zu Sehens. Für 20 Euro hatten wir zu viert ein richtig leckeres Dinner. Also Kai, wir werden noch ein paar mehr Restaurants für dich erkunden. Ich bin sicher du wirst deinen Urlaub in Shanghai auch überleben ^^
Bis zum nächsten Schlemmertag!!

Mondfest

Seit Samstag feiert man in China das Mondfest, was toller Weise dazu führt, dass wir Montag frei hatten. Hier kommt nun ein kleiner Ausflug zur Geschichte des Mondfestes. (Hab's gegoogelt, hoffe, dass es auch stimmt)
Der 15. Tag des 8. Mondmonats (chin. Kalender) ist das Mondfest (im Chinesischen: Mittherbstfest).Das Mondfest hat eine lange Geschichte. Im Altertum opferten die Kaiser im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond.

Nach der Volkssage rührt das Mondfest von der folgenden Legende her: In grauer Vorzeit gab es im Himmel zehn sengende Sonnen. Die Kulturen waren welk, so dass das Volk in bitterer Not lebten. Ein kräftiger Held namens Hou Yi bestieg den Gipfel des Kunlun-Berges, spannte den Bogen und schoss auf einmal neun Sonnen herunter. Er befahl der letzten Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen, was dem Volk zum Wohl gereichte. Deshalb wurde er vom Volk verehrt und respektiert. Viele Leute, darunter Peng Meng, gingen zu ihm in die Lehre.Hou Yi hatte eine schöne Frau, die Chang'e hieß. Eines Tages ging Hou Yi zum Kunlun-Berg, um einen Freund zu besuchen. Dort traf er auf die Himmelskaiserin. Diese gab ihm ein Lebenselixier und sagte ihm, wenn er das Elixier eingenommen habe, werde er unsterblich sein und zum Himmel steigen können. Da er es nicht übers Herz bringen konnte, seine Frau im Stich zu lassen, gab er seiner Frau das Elixier zur Aufbewahrung. Seine Frau steckte das Elixier in ein Kästchen, was aber von Peng Meng gesehen wurde.

Eines Tages nutzte Peng Meng die Gelegenheit der Abwesenheit von Hou Yi und zwang mit dem Schwert Chang'e, das Elixier herzugeben. Da sie wusste, dass sie Peng Meng nicht entkommen konnte, verschluckte Chang'e das Elixier. Sogleich flog sie aus dem Fenster zum Mond, und Peng Meng musste fliehen.
Nach Hause zurückgekehrt, wusste Hou Yi darüber Bescheid. Er war tief traurig und rief zum Himmel den Namen seiner Frau. Erstaunt entdeckte er, dass der Mond dieses Tages besonders hell und rund war und dass es im Mond den Schatten eines Menschen gab, der Chang'e sehr ähnlich aussah. Er eilte mit aller Kraft dem Mond nach. Doch sosehr er sich Mühe gab, er konnte ihn nicht einholen.

Hou Yi dachte jede Nacht an seine Frau. Er ließ im Hintergarten, wo sich Chang'e oft aufgehalten hatte, einen Tisch mit Weihrauchstäbchen und Früchten, die Chang'e gern aß, aufstellen, um Chang'e im Mondpalast zu opfern. Als die Leute davon erfuhren, dass Chang'e zum Mond geflogen war, stellten sie auch im Mondschein einen Tisch mit Weihrauchstäbchen und beteten zu Chang'e. Seitdem verbreitete sich diese Sitte im Volk.
Das Mondfest hat viele Sitten, die von Ort zu Ort variieren. Sie drücken alle den heißen Wunsch der Menschen nach einem glücklichen Leben aus. Die wichtigsten von ihnen, die bis heute beibehalten werden, sind die Bewunderung des Mondes und das Speisen von Mondkuchen.

Am 15. Tag jedes Mondmonats hat man Vollmond. Am 15. Tag des 8. Mondmonats ist der Mond besonders hell und rund. Nach dem Mondkalender ist diese Zeit Herbst, wo Getreide und Obst reifen. Am Abend des Mondfestes sitzen Blutsverwandte oder Freunde zusammen, um den Mond zu bewundern. Am Mondfest jedes Jahres werden an verschiedenen Orten viele Veranstaltungen zur Bewunderung des Mondes organisiert.

Bislang habe ich Mondkuchen mit Erdbeer, Melone, Pflaume, Pfirsich und Fleisch gehabt. Wobei letzteres eher nach Nuss geschmeckt hat. Der Teig außen ist nicht wirklich gebacken, sondern gedämpft und die Füllung hat die Konsistenz von gehärtetem Gele! Nach einer Eingewöhnungsphase, schmecken sie richtig lecker ^^