Freitag, 9. Januar 2009

Durch die französische Konzession....

Samstag 27.12.2008

Am späten Vormittag werteten wir erst mal die Tibetreise meiner Eltern und meine neu gewonnenen Erfahrung aus. Als unsere Mägen, dann zu grummeln begannen fuhren wir zur Huaihai Rd., um dort mal den Shanghaier Hot Pot zu testen. Da wir uns beim Auswählen der Zutaten sehr bescheiden anstellten, durften wir sogar einen Blick in die Küche wagen. Hier war es zu meiner Überraschung auch sehr sauber, aufgeräumt und ordentlich. Wieder mal schlugen wir uns die Bäuche voll und zahlten dafür nur 60 Yuan. Den Rest des Tages spazierten wir durch die Französische Konzession, vorbei an der KPCh Gründungsstätte, durch den Fuxing Park, in engen Gassen, in denen Schweinehälften vom Fenster hingen bis wir wieder zur belebten Huaihai Rd. kamen. Unterweg ergatterte ich in einem Irish Pub noch einen Apfelstrudel bevor wir den Streifzug durch die Vergangenheit fortsetzten. Zum Abendbrot gab es scharfes Thailändisch in einem Restaurant gleich neben der Cotton Bar, in der wir den Rest des Abends verbrachten. Bis die Band spielte war es allerdings schon 22.30 Uhr und so hörten wir nur noch einige wenige Stücke, bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten.

Chongqing Huoguo重庆火锅

Freitag 26.12.2008

Schon wieder heißt es früh aufstehen. Unser Zug nach Chongqing ging um 8.00 Uhr. Dort angekommen fuhren wir nochmals in die Innenstadt um den berühmten Chongqing Huoguo重庆火锅, den Feuertopf zu verköstigen. In einem preiswerten und guten Restaurant, empfohlen von unserem Taxifahrer bestellten wir einen mittelscharfen Hot Pot. Nun ja, Die Würze bestand nur aus Chili, Chinesischem Blütenpfeffer und allen anderen Sorten scharf machender Gewürze. In diese Brühe ließen wir nun ein Gemüse nach dem anderen versinken, Fleisch, Tofu, nach und nach wanderte alles in den Topf, der mitten auf dem Tisch unter Gasflamme erhitzt wurde. Bei unserer Essensschlacht erheiterten wir das Personal gewaltig. Diese Nudeln sind aber auch verflixt glibberig. Und so ein Brocken Tofu spritzt auch mal weit, wenn er aus ca 30 cm Höhe in großem Bogen wieder in den Topf kracht!
Ich glaube das Restaurant musste nach uns erst mal wieder Großreinigung machen....
Aber egal, Der Feuertopf war so scharf, dass uns die Tränen in die Augen stiegen, die Münder brannten und die Lippen taub wurden. Trotzdem wahnsinnig lecker.
Eine Freundin hat einmal gesagt, wenn du dich erst mal an scharfes Essen gewöhnt hast, kommen dir alle anderen Gericht ziemlich lasch vor. Mittlerweile kann ich das bestätigen. Dem Shanghaier Essen fehlt es gehörig an Würze und Chili esse ich mittlerweile pur.

Nun ging es entgültig zurück und der Flieger brachte uns am Abend zurück nach Shanghai.

Pandas - knuffig & niedlich

Donnerstag 25.12.2008

Heute Morgen ging es ganz früh los mit dem Kleinbus und Privatführer auf zur Pandabär-Zuchtstation in Chengdu. Dort spazierten wir den ganzen Vormittag umher und schauten den drollige schwarzweißen Gesellen beim Fressen, Spielen und Schlafen zu. Auch die ganz kleinen durften wir sehen. Versteckt hinter Glas und in Kinderbettchen platziert tollten sie herum, jede Möglichkeit wurde genutzt, um aus dem Gehege auszubüchsen und die Pflegerinnen hatten einiges zu tun, um die kleinen in Schach zu halten.
Pandabären sind bekanntlich vom Aussterben bedroht. In der freien Wildbahn gibt es noch ca 1000 Stück. Zum einen hat das Schrumpfen dieser Spezies seinen Ursprung in der Zerstörung der natürlichen Lebensräume der Pandas, der Bambuswälder, durch den Menschen. Zum anderen trägt die Ernährung des Pandas dem Schwund bei. Von ca. 60 Bambusarten isst der Große nur ca. 20 Arten und dabei kann er diese sehr schlecht verdauen. So kommt nur sehr wenig Energie in seinen Körper und er wird träge, zu faul zum Spielen, zum Laufen und schließlich auch zu faul um sich zu reproduzieren, denn er ist den größten Teil des Tages damit beschäftigt Nahrung aufzunehmen oder zu schlafen. Die Aufgabe der Zuchtstation in Chengdu ist, den Pandabären zu vor dem Aussterben zu schützen, möglichst vielen Tieren das Überleben in der freien Wildbahn zu ermöglichen und den Menschen über die Notlage der bedrohten Tierart aufzuklären.

Nach diesem erquickenden Start in 浣花溪公园zu fahren. Dort gibt es neben Erholung im Grünen auch ein nachgebautes Dorf, in dem ein berühmter Dichter gelebt hat, eine wieder aufgebaute Pagode einschließlich Museum und eine Ausgrabungsstätte mit Tonkrügen und anderen Utensilien aus der Songdynastie.

Da wir immer noch nicht genug von den Parks hatten, besuchten wir auch noch den Bambuswald – Park im Süden Chengdus. Direkt an einem Fluss gelegen kann man hier durch riesige Bambuswälder streifen und sich alle möglichen Kunstgegenstände aus Bambus ansehen. Auch das Lebenswerk einer bedeutenden Dichterin ist hier festgehalten. Doch am schönsten ist es wieder mal den Chinesen beim Kartenspielen oder Diabolospielen zuzusehen und ein wenig frischere Luft zu inhalieren.

Unser Abendprogramm bestand im Wesentlich darin uns eine Art Sichuanoper anzusehen. In einer riesigen Halle wurden verschieden Theaterstücke aufgeführt. Vom Feuerspucken über Kostümwechsel bis hin zum Schattenspiel und Maskentanz war alles dabei. So fand unser Urlaub noch einen wunderschönen Ausklang, relaxed unter einem Wärmepilz beim Bestaunen der Artisten, die allesamt beweglich wie Brezeln waren.