Dienstag, 2. Dezember 2008

Jazzbar House of Blues and Jazz 29.11.2008

Diesmal hatten wir gleich Erfolg bei der Suche nach dieser Bar. Diese Bar ist nämlich die gleiche, auf die wir es schon einmal abgesehen hatte, die allerdings nur noch aus einem leeren Gebäude mit abmontierten Lettern bestand. Gar nicht schwer zu finden, ist diese Bar heimlich umgezogen und befindet sich jetzt in der Nähe vom Bund. Etwas früh erschienen wir um21.30 Uhr dort. Noch standen nur die Instrumente der Band herum und überall sah man Menschen plaudern. Die Bar war im Gegensatz zu unseren letzten Ausflügen wesentlich gehobenen, was man auch an der schweren, alten Innenausstattung sehen konnte. Alles war europäisch gehalten im klassischen Kolonialstil, aber trotzdem sehr gemütlich. Wir wurden von den Kellnern begrüßt (die übrigens alle männlich und zwischen 20 un30 waren und bestimmt so gut aussahen um die Frauen in die Bar zu locken) und wollten uns an einen Tisch in einer Ecke setzen, aber sofort wurden wir zurückgepfiffen. Dieser war wohl schon reserviert und so begnügten wir uns mit den Hockern an dem Tresen mit super Sicht auf die Band. Irgendwann marschierten die vier auch ein und begannen Kontrabass, Schlagzeug, Klavier und Akustikgitarre zu spielen. Etwas zu leise meiner Ansicht nach, denn wir konnten den Sänger nicht von den hundert anderen Stimmen im Raum unterscheiden. So bestellten wir uns erst mal Getränke von der Karte und mussten schon wieder feststellen, dass es diesmal bestimmt nicht billig für uns werden würde. Da die zahl 8 Glück für Chinesen bedeutet, gab es so gut wie keine Speise ohne diese Zahl. Also waren die meisten Cocktails um die 88Yuan, was bei deren Größe, Geschmack, Zutaten und vor allem der Kellner aus Anhui vollkommen überteuert und für die Ladenbesitzerin die reinste Gelddruckmaschine war.
Nach einer Pause spielte die Band wieder auf, diesmal aber mit Bassgitarre, E-Gitarre, Schlagzeug und Keyboard, allesamt an einem Verstärker angeschlossen und nun richtig laut. Von nun an konnte man relaxed der Musik lauschen, wären da nicht diese bösen und gemeinen Zigarren gewesen, die auf einmal rings um uns herum auftauchten. Von dem Gestank wurde uns erst mal schlecht, aber die guten Plätze wollten wir trotzdem nicht aufgeben. Nach einer weiteren Pause der Band hatten wir eine nette Begegnung mit 2 Spaniern und einem Deutschen, die den Kellnern beibrachten, dass man deutsches Bier aus großen Biergläsern trinkt und nicht aus kleinen. Der Kellner bewies auch gleich Geschick Er stülpte das Weißbierglas auf die Flasche, drehte alles um und ließ das Gebräu herauslaufen, am Ende rubbelte er die Flasche nochmals zwischen den Fingern und auch der letzte Tropfen Schaum fand seinen Weg ins Glas. Um diese Einschenk-Kunst noch zu toppen holte er später 2 Pastillen, die das Bier abermals zum schäumen brachten. Eine tolle Angeberei und sehr witzig. Mit den neuen Bekanntschaften verbrachten wir den Rest des Abends bei wahnsinnig toller Musik und versuchten nicht an das riesige Loch in unseren Geldbeuteln nachzudenken.