Freitag, 19. Dezember 2008

Mittwoch der chaotischste Tag bis jetzt

Nach der Universität bin ich mit meinen Eltern zum Abschied Mittagessen gegangen beim Japaner. Es gab Nudelsuppe und Spieße, Reis und alles gut gewürzt. Nach einer recht kurzen Verabschiedung, fuhr ich dann meinen Schlüssel für die neue Wohnung abholen und meine Eltern brachen auf zu ihrer Reise von Xi'an nach Tibet.
Auf dem Weg zu der Wohnung hatte ich, wie sollte es auch anders sein in der größten Zeitnot, meinen ersten Taxiunfall hier in China. 1 Meter hat gefehlt und wir hätten gestanden, doch so stupste die Nase des Taxis leicht den Jeep und ich musste das Taxi wechseln. Es ist nichts passiert, außer das mal wieder alle um uns herum gestarrt haben. Mit meinem nächsten Taxi hatte ich dann etwas mehr Glück und kam noch halbwegs pünktlich zur Schlüsselübergabe an.
Da ich nun den Wohnort wechsle muss ich mich polizeilich ummelden. Und hierbei habe ich erstmals wissentlich korrumpiert in China. Der Amerikaner, mit dem ich den Mietvertrag geschlossen habe, kennt nämlich eine Frau in der nächstgelegenen Polizeistation und so marschierten wir an der Schlang vorbei in ein Hinterzimmerchen und innerhalb von 5 min hatte ich meine neue Aufenthaltsgenehmigung, ohne auch nur etwas anderes zeigen zu müssen, als den Reisepass. Überrascht hat mich dies, erstens weil ein Ausländer Zugang zu den internen Beziehungen der Polizei hat und zweitens hatte ich mich schon auf einen großen Papierkrieg eingestellt und war doch etwas enttäuscht aber auch erleichtert, dass mir der Vorgeschmack auf chinesische Bürokratie erspart blieb.

Zurück in der Tongji Universität begannen die Vorbereitungen für eine kleine Weihnachtsfeier für unsere Sprachpartner. Das gute Weihnachtsgebäck von Alins und meiner Mutti kam zum Einsatz, genauso wie der ebenfalls von Alin importierte Plastikweihnachtsbaum mit echten Kerzen und kleinen Kugeln! Insgesamt gab es eine Fressorgie (anders kann man es einfach nicht beschreiben) bei der wir Stollen, Plätzchen, Pfefferkuchen, deutsche Schokolade, Spekulatius und Zimtsterne verspeisten. Das ganze dauerte mindestens 3 Stunden und hinterher waren alle mindestens so kugelrunde, wie der Bauch des Weihnachtsmanns.

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