Samstag, 8. November 2008

Bustour nach Wuzhen

Samstag 25.10.
Nix mit ausschlafen!

Um 6 Uhr hieß es aufstehen der Weckerklingelt und fertig machen zum Aufbruch in eine mir unbekannte Stadt. Wie es dazu kam? Alin wurde von einem netten Chinesen angesprochen, während sie harmlos dasitzend in der Mensa ihr Essen verspeiste. Mit Flyer im Arm und einem fetten Grinsen im Gesicht kam Alin dann zu mir und musste mich auch nicht lange überreden bei einem Tagesausflug nach Wuzhen mitzumachen. Es hieß der Ausflug würde von einer Studentengruppe zum Austausch mit internationalen Studenten organisiert.
Total verpennt mussten wir feststellen, dass außer uns beiden nur noch ein paar Thailänder und Vietnamesen mit von der Partie waren. Der Rest bestand aus Chinesen sowie einer Familie. Positiv daran war, dass wir den ganzen Tag unser Chinesisch üben konnten, nicht so toll war, dass die auch die Führungen durch das alte Gelände auf chinesisch abgehalten wurden und wir so nur die Jahreszahlen verstehen konnten.

Wuzhen ist eine alte und für seine Holzarbeiten sehr berühmte Stadt südlich Shanghais, die von mehreren Kanälen durchzogen ist und natürlich auch für Touristen ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Neben kunstvoll geschnitzten Himmelbetten, Türen und Säulen sahen wir auch andere traditionelle Handwerkskünste Chinas. Dazu gehört bekanntlich die Tuchmacherei. Aus Wuzhen kommen sehr bekannte blau-weiß getünchte Stoffe, die zu unterschiedlichen Kleidungsstücken und Souvenirs verarbeitet werden. Auch die Zubereitung alter chinesischer Medizin konnten wir beobachten und inspizierten ausgiebig die Stände mit chinesischen Süßigkeiten. Nach einem stärkenden Mittagessen im berühmtesten Restaurant von der alten Stadt, das wir gemeinsam mit der chinesischen Familie verspeisten, besichtigten wir eine alte Pfandstube und kauften einer alten Omi ein paar Stofffächer ab. Danach bestaunten wir noch die grell geschminkten Theaterspieler, die auf einer alten Holzbühne ein bekanntes chinesisches Rollenspiel aufführten und das mitten auf einem belebten munteren Marktplatz. Von dort aus führte ein kleiner Holzsteg in ein Haus, das extra abgedunkelt war, damit dort ein Schattenspiel stattfinden konnte. Hinter einer beleuchteten Leinwand spielten 4 Männer mit alten Musikinstrumenten bekannte chinesische Geschichten nach, die mit Hilfe kunstvoll geschnittener Papierfiguren dargestellt wurden und nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich ziehen konnten, sondern auch die Erwachsenen sehr beeindruckten.
Alin und ich kamen zum Abschluss dieser Reise nicht umhin, geschmolzenen Zucker zu kaufen. Dieser war etwas zäh und um 2 Essstäbchen gewickelt. Diese musste man die ganze zeit umeinander drehen, damit in den Zucker mehr Luft hinein kam und er somit von einer hellgelben Farbe hin zu einer weißen wechselte. Dies war das Zeichen dafür, dass wir ihn essen konnten.....wir drehten und drehten aber selbst nach 2 Stunden konnten wir keinen nennenswerten Unterschied in der Farbe feststellen. Geschmeckt hat er trotzdem.

Am Abend gingen wir noch mit einem Vietnamesen und einem chinesischen Architekturstudenten in ein Sichuan-Grill-Restaurant essen. Jetzt kann ich sagen, dass asiatische Halbstarke mindestens genauso viel essen wie deutsche Halbstarke. Wir verspeisten einen riesigen Berg Fleisch (Ain und ich ungefähr ein viertel davon) und Gemüse sowie Pilze.
Ein tolles Ende für einen anstrengenden und impressionsreichen Tag.

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