Mittwoch, 7. Januar 2009

Chengdu ...Teehäuser, Bambus und Hausschweine...

Montag 22.12.

Am Montag morgen brachen wir früh auf, um unseren Zug nach Chengdu, der Stadt der Teehäuser und Chili und Hauptstadt der Provinz Sichuan, zu erwischen. Chengdu hat eine über 2500 Jahre alte Geschichte und Papiergeld soll hier zum erstenmal während der Songdynastie verwendet worden sein. Von seiner langen traditionellen Geschichte konnte ich leider nur sehr wendig entdecken. Wie viele Städte in China befindet sich auch Chengdu im Wandel der Modernisierung, weswegen viele alte sehenswerte Dinge neunen Betonbauten weichen müssen. Über die 3 stündige Zugfahrt hinweg unterhielt ich mich mit einem Jungen Soldaten, der eigentlich lieber arbeiten, als seinen Wehrdienst ableisten wollte und wurde so schon einmal auf den zischelnden Sichuandialekt in Chengdu vorbereitet.
Dort angekommen warben gleich 3 verschieden Jugendherbergen um unsere Gunst und wir entschieden uns für die jenige, die angeblich die größten Betten Chinas besitzt. Davon konnten wir uns auch selbst überzeugen. Versteckt in einem kleinen Hintereingang befindet sich Jim’s Cozy Garden Hostel und hat neben 2 Kaninchen, 2 Katzen auch noch zwei braunhaarige kleine Hausschweine zu bieten. Sichuan war die Provinz, in der vergangenen Frühling das Erdbeben so gewütet hat und auch in unserem Hostel war eine Notiz neben dem Fahrstuhl angebracht, dass ein Statik Experte die Sicherheit des Hauses überprüft hatte. Trotzdem waren 2 Etagen komplett wegen Umbauarbeiten gesperrt.
Kaum eingezogen erkundeten wir auch gleich mal die „Altstadt“ von Chengdu. Diese wird nämlich gerade erst gebaut. Mittendrin erhebt sich ein Buddhistischer Tempel mit anschließender Klosterschule, in dem man wunderbar spazieren gehen kann. Gleich um die Ecke befindet sich ein bekanntes kleines Restaurant, in dem wir eine ebenfalls berühmte aber kalte Nudelspeise verkosteten. Wahrscheinlich weil wir so erfroren wirkten, holte uns ein Gast vom Nebentisch aus der Küche eine Schüssel voll mit heißem Nudelwasser, was hier zum Aufwärmen getrunken wird. Nach dieser kräftigenden Brühe ging es uns auch gleich viel besser und wir wärmten unsere Füße bei einem strammen Marsch zurück zu unserem Hostel auf. Nach dem wir unsere weitere Wochenplanung organisiert hatten, fuhren wir mit dem Bus ins Stadtinnere. Hier gibt es ebenfalls einen Renminguangchang, d.h. einen Volksplatz. Mitten im Zentrum steht noch eine gewaltige Maostatue, um dem ganzen Platz noch die politische Note zu verleihen. Dieser sieht allerdings sehr sehr künstlich aus, als ob in der Mitte 2 Ufos gelandet wären. Bevor uns die Hände einfroren kehrten wir in einem Teehaus ein. Chengdu ist nämlich bekannt für seine guten Teehäuser und so verbrachten wir ein paar gemütliche Stündchen mit leckerem Tee (empfohlen von der Kellnerin und zufällig auch der teuerste auf der Karte, aber sehr gut) und Jiaozi, chinesische Maultaschen, in dem kleinen Teehäuschen. Nebenbei schauten wir den Chinesen beim Kartenspiel zu und wurden natürlich ausgequetscht woher wir kommen. Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen Abstecher in ein Irish Pub „Shamrock Irish Bar & Restaurant“ um einen letzten Absacker zu trinken und fuhren total kaputt zurück um in unseren riesigen Betten etwas Schlaf zu finden.

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