Samstag, 31. Januar 2009

Suzhou die Zweite

Sonntag 28.12.

Mein Wecker klingelt... 6.30 Uhr... igittigitt sooooo früh aufstehen. 6.30 Uhr... Verdammter Mist...eigentlich sollte ich 6.30 Uhr bei meinen Eltern im Hotel sein, denn unser Zug nach Suzhou geht schließlich 8.25 Uhr. Hab das wohl gestern Abend mit dem Weckerstellen etwas verpeilt. Also schnell eine Katzen Wäsche hingelegt, Sachen geschnappt , losgesprintet ins Taxi gesprungen und 7.00 Uhr noch bis zum Hotel meiner Eltern geschafft. Beachtliche Leistung im Halbschlaf. Den Zug in die bereits erwähnte Kanalstadt Suzhou haben wir trotz meiner Verspätung noch geschafft, nachdem ich den Taxifahrer unser Ticket zeigte und „快一点儿, 快一点儿kuai yidianr, kuai yidianr!“ hervorstieß, was so viel heißt, ein bisschen schnell, wir haben es eilig. Nach einer wilden Schlängeltour durch Shanghais morgendlichen Stau Shanghais ließen wir uns in die Sitze des Weichen Zuges nieder und frühstückten während der 30 minütigen Zugfahrt. In Suzhou angekommen gingen fuhren wir schnurstrakts zur Nordtempel-Pagode, erklimmten die 9 Etagen und gewannen einen Überblick über die schwarze Dächerlandschaft Suzhous. Nach einem kurzen Spaziergang durch den anliegenden Tempel der Wohltätigkeit liefen wir weiter zum Suzhou Museum, in dem alte Kunstgegenstände ausgestellt waren, die allesamt rund um die Stadt ausgegraben wurden. Gleich neben an war der wohl weitläufigste chinesische Garten, den ich bis jetzt besichtigt habe. Er heißt Garten der Politik des einfachen Mannes Zhuozheng Yuan 拙政园, wie geschaffen also für meinen Papa ^^. Insgesamt misst er 50000m² und wurde ca. 1522-66 angelegt. Besonder schön fand ich die Gewässer, welche sich als kleine Seen und Flüsschen aneinander reihten und kleine Inselchen, die mit Brücken verbunden waren, in ihrer Mitte bargen. Sehr idyllisch und romantisch auch bei dem andauernden Regenwetter, das wir erwischten, und unbedingt einen Besuch wert.
Nach so viel frischer Luft gönnten wir uns ein kräftigendes Mahl in der Stadtmitte und besichtigten noch zwei kleinere Gärten den Garten des Meisters der Netze „Wangshi Yuan“ 网师园 und den Garten des Pavillion der Azurblauen Wellen “Canglang Ting“ 沧浪亭. Danach waren wir so durchgefroren, dass wir uns in einem Kaffeehaus brasilianischen und japanischen Kaffee sowie Eisbecher gönnten. Ja, ja der chinesische Tee ist wirklich gut, beim Kaffee fehlt noch einiges zur Perfektion.
Nun war es doch schon dunkel geworden und wir versuchten noch einen Blick auf die bunt beleuchtete „Pagode des Lichtes des Guten Omens“ zu erhaschen, sowie auf das Stadttor „Pan Men“ 盘门.
Nach einer etwas schwierigen Such nach einem Taxi, war ein langer, besichtigungsreicher Tag zu Ende.

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