Dienstag, 9. September 2008

Unterricht, der Preis eines Professors und der Fakemarket

Dienstag – oh mein Gott früh um 6.00 Uhr aus dem Bett. Wir beiden Mädels müssen uns ja schließlich noch hübsch für den Unterricht machen. Wir haben heute ein Fach gehabt, dass sich „Zeichen schreiben“ nennt. Ich persönlich bin der Meinung, dass es einfach nur ein Fach ist, mit dem man uns mit mehr Vokabeln überschüttet. Aber egal. Am Nachmittag suchten wir dann unseren Rechtprofessor im Sino-Deutschen Hochschulkolleg auf. Er kann sehr gut deutsch sprechen und unsere Vorlesungen werden auch deutschsprachig gehalten. Wir erhalten 12 Stunden Unterricht a 45 min für umgerechnet 50 Euro pro Person. Was für mich sehr befremdlich war, ist, dass wir mit ihm über den Preis der Vorlesungen verhandelt haben. Zuerst wollte er 6000 Yuan und wir haben es dann auf 4000 Yuan gedrückt und durch 8 Personen geteilt. Jetzt müssen wir uns nur noch den Kulturunterricht organisieren.
Am Nachmittag sind wir dann zu unserer ersten Shoppingtour aufgebrochen. Mit der U-Bahn ginge es zu meinem ersten Fakemarkt. Lustiger Weise befindet der sich offiziell untertage gleich neben der Metrostation. Also wieder ein Ding, was ich mir komplett anders vorgestellt habe. Ich dachte da nämlich eher an kleine Buden eng zusammengedrängt in der Hitze Am Tageslicht! Die Bahntüren gingen auf und schon purzelte man in das Chaos von Schuhen, Klamotten, Dekozeug, DVDs, Uhren, Handtaschen und allem anderen Klimbim.
Meine Ausbeute nach einem 3 stündigen Shoppingmarathon: eine Handtasche, ein Paar Flipflops, Essstäbchen und Haarschmuck (von denen der erste auch schon wieder kaputt gegangen ist) Insgesamt musste man mit den Verkäufern sehr hart verhandeln und ich bin der Meinung, die haben uns trotzdem übers Ohr gehauen. Von dem Ausgangspreis bis hin zum Endpreis lag eine lange mündliche Verhandlung, die echt nervig ist. Sie läuft immer im wie folgend ab:
Verkäufer: I give you the best price
Ich: Unterhalb eines Drittels des Preises fange ich an zu verhandeln
Verkäufer: Are you joking with me, give me your best price
Das geht dann so weiter bis man den Laden verlassen will. Die Verkäufer wollen sich dann das Geschäft mit den Europäern nicht entgehen lassen und willigen dann schließlich in den Preis ein der bei ca. einem Drittel der Ausgangsumme liegt. Trotzdem zahlen wir meiner Meinung noch zu viel.
In Shanghai solle es noch mehrere andere solche Märkte geben. Die warten bestimmt auch schon darauf, von uns erobert zu werden.

1 Kommentar:

Kai hat gesagt…

Hihi...

Also wer billig kauft, kauft zweimal, kennt man ja. Hoffe du wirst noch fündig bei deinen Einkaufszügen.
Freu mich, dich morgen wieder zu hören, drum Schluß erstmal und bis dahin!

Dein Kai